Freitag, 19. September 2008

Die Dschinne (Bevor ein anderer auf diesen Titel kommt ...)

Wie angekündigt hier die zweite von Christian Naucks vier Illustrationen zu den STURMKÖNIGEN. Mehr dazu im vorangegangenen News-Eintrag.
Und so liest sich die Beschreibung der Dschinne in DSCHINNLAND:

Ihre Oberkörper glichen denen muskulöser Männer, mit dem Unterschied, dass ihre Arme anderthalbmal so lang waren und zwei Ellbogen besaßen. Bewegten sie ihre Glieder, hatte es mehr Ähnlichkeit mit einem Krebs, als mit einem Mensch. (...) Ihre Gesichter waren hager und knochig, seltsam langgezogen, mit verzerrten Kiefern, um Platz für ihre scheußlichen Gebisse zu schaffen. Sie verbargen ihre Zähne hinter einem vorgewölbten, schmallippigen Mund; sobald sie ihn öffneten, dehnte sich ihr Kinn abwärts bis zur Brust und entblößte daumenlange, kreuz und quer verschränkte Hauer.
Die Schädel der Dschinne waren ovaler als die von Menschen, nahezu konisch. Viele waren kahlköpfig, aber es gab auch einige, die langes Haar hatten, das aus einem faustgroßen Fleck an ihrem Hinterkopf spross. Tatsächlich waren dies Haare ihrer Opfer, die sie als armdicke Bündel mit groben Stichen in ihre Kopfhaut einnähten - ein fremder Skalp, um ihren Feinden Furcht einzuflößen. Die meisten umwickelten ihn mit dünnen Streifen aus Menschenhaut, trugen ihn als Pferdeschwanz oder zusammengezurrten Zopf.
Dschinne besaßen keine Beine, weil sie keine Verwendung dafür hatten. Ohne Hüftknochen liefen ihre Oberkörper weich und schwammig aus, wie ein schlecht verheilter Armstumpf, nach unten hin zu einem fleischigen Zapfen geformt. (...)
Als einzige natürliche Waffe neben ihren Fangzähnen hatten sich ihre Klauen kaum bewährt, darum trugen sie oft erbeutete Lanzen und Schwerter, oder auch selbst gefertigte Bewaffnung aus Knochen, Holz oder Stein. Nach all den Jahren hatten sie leidlich gelernt, damit umzugehen, obgleich viele von ihnen noch immer kämpften, als versuchte ein Raubtier eine Waffe zu handhaben.